24-Stunden-Lieferantenwechsel

1. Was bedeutet der 24-Stunden-Lieferantenwechsel?

Seit dem 6. Juni 2025 gelten neue Vorgaben der Bundesnetzagentur, die den Wechsel des Stromanbieters beschleunigen sollen. Durch den sogenannten 24-Stunden-Lieferantenwechsel erhalten Sie künftig schneller eine Rückmeldung, ab wann Ihr neuer Stromvertrag beginnen kann.

Sobald Sie einen neuen Vertrag abschließen, tauschen sich die beteiligten Marktpartner – also Stromanbieter, Netzbetreiber und Messstellenbetreiber – innerhalb von 24 Stunden aus und legen gemeinsam den frühestmöglichen Liefertermin fest. Anschließend wird Ihnen dieser Termin mitgeteilt.

Wichtig: Das bedeutet nicht, dass der Anbieterwechsel bereits innerhalb eines Tages vollzogen ist. Bestehende Kündigungsfristen und Vertragslaufzeiten Ihres aktuellen Vertrags bleiben bestehen. Die Neuerung betrifft ausschließlich den technischen Ablauf im Hintergrund, nicht den tatsächlichen Vertragsbeginn.

2. Warum spielt die Marktlokations-ID ‚(MaLo-ID) jetzt eine wichtige Rolle?

Seit Juni 2025 ist die MaLo-ID (Marktlokations-ID) wichtig für einen reibungslosen und schnellen Anbieterwechsel. Nur wenn Sie diese 11-stellige Kennnummer bei Vertragsabschluss angeben, kann der 24-Stunden-Wechselprozess korrekt gestartet werden. Das sollten Sie wissen:

  • Die Zählernummer allein genügt nicht mehr, um den Wechsel sofort auszulösen.

  • Die MaLo-ID identifiziert Ihren Stromanschluss eindeutig – vergleichbar mit einer IBAN bei einem Bankkonto. Sie finden die Kennung auf Ihrer letzten Jahresrechnung.

  • Wenn Sie gerade umziehen und die MaLo-ID Ihrer neuen Wohnung noch nicht kennen, können Sie diese beim Vermieter, Eigentümer, Vormieter oder beim Netzbetreiber erfragen.

3. Was ist bei einem Umzug zu beachten?

Seit dem 6. Juni 2025 dürfen Ein- und Auszüge nicht mehr rückwirkend gemeldet werden. Das bedeutet: Bitte informieren Sie uns rechtzeitig vor Ihrem Umzug, am besten mindestens 14 Tage im Voraus – egal, ob Sie ein- oder ausziehen. Die Meldefristen sind gleich, die Folgen bei verspäteter Mitteilung jedoch unterschiedlich:

Beim Einzug:

Wenn Sie Ihren Einzug zu spät melden, werden Sie zunächst automatisch vom örtlichen Grundversorger beliefert. Außerdem kann es passieren, dass Ihr Vormieter oder Vermieter in den ersten Tagen noch für die Stromkosten aufkommt.

Beim Auszug:

Melden Sie Ihren Auszug nicht fristgerecht, endet Ihr Vertrag nicht automatisch und Sie bleiben weiterhin für den Stromverbrauch in Ihrer bisherigen Wohnung verantwortlich, selbst wenn dort bereits jemand anderes wohnt.

4. Warum kann es dennoch zu Verzögerungen kommen?

Die Umsetzung des 24-Stunden-Lieferantenwechsels ist eine große Systemumstellung für alle Beteiligten im Strommarkt. Da alle Marktpartner gleichzeitig neue Prozesse einführen, kann es in der Übergangsphase nach dem 6. Juni 2025 vereinzelt zu Verzögerungen bei der Bearbeitung von Stromverträgen kommen.